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Woran du gute Schutzkleidung erkennst

Worauf es wirklich ankommt

Motorradfahren ist Freiheit – aber mit der Freiheit kommt auch Verantwortung.
Eine gute Schutzkleidung ist dabei nicht nur ein Muss, sondern ein Gamechanger für dein Sicherheitsgefühl.

Hier erfährst du, worauf du achten solltest – verständlich erklärt und praxisnah.

Helm

Deine Reifen sind das, was dich trägt – und wie sie sich anfühlen, spürst du direkt.

Check das:

  • ECE 22.06-Zulassung (oder mindestens 22.05) – sonst keine Straßenzulassung
  • Passform muss eng anliegen, aber nicht drücken
  • Der Helm darf sich beim Kopfschütteln nicht mitbewegen
  • Klapphelme sind komfortabel, aber nicht alle sind für Rennen oder starke Belastung zugelassen
  • Achte auf das Alter: Das Innenpolster nutzt sich mit der Zeit ab – der Sitz wird
    schlechter, oft ohne, dass man es direkt merkt

💡Tipp: Mach den „Kopf-nach-vorne“-Test: Bleibt der Helm bei offenem Kinnriemen auf dem Kopf? Dann passt er gut.

Jacke & Hose

  • Abriebfeste Materialien (Cordura, Leder, hochwertige Textilgewebe)
  • CE-zertifizierte Protektoren an Ellenbogen, Schultern, Rücken, Knien, Hüften
  • Gute Passform – Protektoren dürfen nicht verrutschen
  • Lange Protektoren schützen besser: Ideal ist, wenn z. B. der
    Schienbeinprotektor bis in den Stiefel reicht

Leder punktet nicht nur beim Abriebschutz – es sitzt meist auch straffer.
Das sorgt dafür, dass Protektoren auch bei gestreckten Armen und Beinen an Ort und Stelle bleiben.

Verkäufer testen oft in angewinkelter Fahrposition – aber im Ernstfall kannst du dir deine Sturzhaltung nicht aussuchen.

Rückenprotektor

In vielen Jacken ist serienmäßig nur ein einfacher Schaumstoffeinsatz verbaut – dieser erfüllt teilweise noch nicht die Mindestanforderung.

Wenn du wirklich geschützt sein willst, solltest du diesen Einsatz durch einen hochwertigen Rückenprotektor ersetzen.

Noch besser: Ein separater Rückenprotektor zum Anziehen. Der:

  • bietet durchgehenden Schutz entlang der Wirbelsäule
  • verrutscht nicht beim Sturz
  • kann unter verschiedenen Jacken getragen werden
  • ist oft bequemer, als man denkt – wenn er gut sitzt

Meine klare Empfehlung: Ein umschnallbarer Rückenprotektor.
Er schützt besser, ist flexibel einsetzbar und sitzt genau dort, wo er hingehört – egal, welche Jacke du gerade trägst.

Handschuhe

  • Fingerlang, mit stabilen Knöchel-Protektoren
  • Handballenverstärkung – hier rutschst du bei einem Sturz meist zuerst
  • Handgelenksschutz – keine zu kurzen Sommerhandschuhe!
  • Achte auf echte Protektoren – Gummiaufsätze bei Textilmodellen bieten oft
    kaum Schutz

Stiefel

  • Überknöchelhoch – der Knöchel ist besonders verletzungsgefährdet
  • Verstärkungen an Schienbein, Ferse und Zehen
  • Fester Halt, aber genug Beweglichkeit fürs Schalten
  • Idealfall: Schienbeinprotektor der Hose reicht bis in den Stiefel – so schließt der Schutz nahtlos ab

Sicherheit wirkt auch innen

Was oft unterschätzt wird:

Gute Schutzkleidung verändert dein Gefühl beim Fahren. Wenn du weißt, dass du stabil geschützt bist:

  •  fährst du entspannter
  • kannst dich besser auf Technik und Gefühl konzentrieren
  • gehst mit mehr Selbstvertrauen in schwierige Situationen

Es geht nicht um Übermut – sondern um ein ruhiges Grundgefühl:
„Ich hab getan, was ich konnte – jetzt kann ich fahren.“

Komfort vs. Sicherheit

Natürlich bringt perfekte Schutzkleidung auch Einbußen im Komfort mit sich – vor allem bei Hitze.
Viele lassen die Lederjacke im Sommer lieber im Schrank, obwohl sie es eigentlich besser wissen.
Wie du bei hohen Temperaturen trotzdem sicher und klug unterwegs bist, liest du im Artikel:

👉 Motorradfahren bei über 30 Grad – sicher trotz Hitzewelle

Über den Autor

Benzin im Herzen, Balance im Kopf

Ich bin Samuel und ein leidenschaftlicher Motorradfahrer, Kurventrainer und Pädagoge.

Ich begleite Menschen mit meinem Ansatz Kurvenbalance auf ihrem ganz eigenen Weg zurück zu mehr Fahrfreude, Vertrauen und innerer Ruhe auf zwei Rädern.